Mountainbiker auf der Monti-Line in Saalbach Hinterglemm | © Mia Maria Knoll Mountainbiker auf der Monti-Line in Saalbach Hinterglemm | © Mia Maria Knoll

Das 1. Mal für Mountainbike-Anfänger

Bike Urlaub

„Bike-Urlaub? Sorry, das ist dann wahrscheinlich doch etwas „too much“. Ich will nicht, dass allein schon die Urlaubsplanung in Arbeit ausartet“, werden sich viele denken. Und hey, so schön es auch ist in die Pedale zu treten: Im Urlaub sollten eigentlich die Akkus aufgeladen werden. Entspannung darf also ja nicht zu kurz kommen. Ein Interessenskonflikt scheint unvermeidbar zu sein. Aber irgendwie müssten sich Sport und Erholung doch kombinieren lassen? Wie auch immer: Der Berg ruft, und das Bike will endlich mal wieder ausgeführt werden! Wir wagen also unseren ersten Bike-Urlaub. Mal sehen, wie das so wird …

 

Die Wahl des Bestimmungsortes liegt da sehr nahe: Saalbach Hinterglemm muss es sein! Die Wintersport-Metropole, so hört man, soll im Sommer nicht nur Wanderer und Outdoor-Fans aller Art anlocken, sondern speziell auch für Biker der „place to be“ sein.  Beim Surfen im World Wide Web, speziell auf saalbach.com, fühlt man sich bei seiner Wahl bestätigt. Das Angebot in dem Ort scheint riesig zu sein, wobei schnell klar wird: Hier wurde nicht nur irgendein herkömmlicher Bikepark mit verbauten Hängen und Biker-Massen auf den Trails realisiert. Vielmehr erstreckt sich das gesamte Angebot  über eine ganze Region. Parks, Trails, Shops, Hütten und vieles mehr sind durch vier Gondelbahnen miteinander verbunden und dadurch leicht erreichbar. Außerdem gibt es nette Restaurants, Lokale, Geschäfte, und sollte ich gegenüber dem Drahtesel mal störrisch werden: Schwimmen, Canyoning, Klettern, Hochseilgarten, Wanderwege und entsprechende Unterkünfte – von der einfachen Privatzimmervermietung bis hin zum 5-Sterne-Hotel mit großer Wellness-Anlage: alles buchbar. Die Meinung in verschiedensten Foren unterstreicht jene, die ich mittlerweile habe. Schnell die Freundin und zwei Kumpels von dem Vorhaben überzeugt und danach ohne lange Umschweife das gewünschte Hotel klar gemacht. Der Urlaub kann also kommen!

Westgipfelbahn | © Andreas Putz

Sommer Bergbahnen

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Trailaction am Hacklberg-Trail | © Moritz Ablinger

THE CHALLENGE - Bike your limit

Die Herausforderung: Erleben Sie Österreichs größte Bike-Region an einem Tag!
Saalbach Sommer Bike Enduro Downhill

Top 10 Trails

Unsere absoluten Highlights
Saalbach Hinterglemmer JOKER CARD | © Klaus Listl

JOKER CARD

Kostenlose Nutzung der Bergbahnen & vieles mehr von 29. Mai bis 26. Oktober 2025!

Tag 1

Endlich ist es so weit! Koffer gepackt, Auto vollgestopft und ab geht’s in unseren ersten gemeinsamen Bike-Urlaub. Hoffentlich wurde nichts vergessen! Obwohl: Vor Ort gibt es jede Menge Shops, wo man einkaufen und ausleihen kann. Egal ob Handschuhe, Protektoren, Helme, Kleidung, Bikes, Ersatzteile oder, oder, oder – so gut wie alles soll in Saalbach Hinterglemm erhältlich sein. Das lässt das „Vergessen-einzupacken-Syndrom“ doch gleich harmloser erscheinen. Gut so! By the way: Die Anreise ist simpel. Über Siegsdorf und Inzell wird von Deutschland kommend keine Maut oder Vignette fällig. Von Wien oder Italien aus ist Saalbach Hinterglemm auch über Autobahnen und Landstraßen leicht erreichbar.

 

Endlich angekommen, machen wir uns auf zum ersten Location-Check. Die Unterkunft ist ziemlich cool. In unserem „bikerfreundlichen“ Hotel etwa gibt es Wäscheservice, eine Bike-Waschanlage sowie eine Bike-Werkstatt mit dem wichtigsten Werkzeug. Zahlreiche Bike-Shops sowohl in Saalbach als auch in Hinterglemm lassen unsere Herzen gleich höherschlagen. Auch die Standorte der vier Seilbahnen sind schnell gefunden. Die ersten Biker kommen uns mit einem extrabreiten Grinsen im Gesicht entgegen. Na wenn das mal kein gutes Zeichen ist! Zum „Ankommen“ empfiehlt ein Kollege die Talschlussrunde mit rund 500 Höhenmetern. Dauer: etwas mehr als eine Stunde. Das passt genau, um sich mit der Gegend vertraut zu machen. Der kurze Trail an der Ossmannalm soll sich zudem für Einsteiger perfekt eignen. Gesagt, getan. Der Biker von zuvor hat nicht zu viel versprochen, die Talschlussrunde ist eine extrem angenehme Tour mit einem leichten „Kick“ zum Schluss. So soll es sein! Der Magen knurrt, auf geht’s in das Restaurant, für das wir uns bei der Ankunft entschieden haben. Die Wahl fällt – ganz klassisch – auf Kasnock'n und Wiener Schnitzel. Spätestens jetzt ist man endgültig im Urlaubsmodus. Gute Nacht.

Tag 2

Im Hotel frühstücken kann was, keine Frage. Statt hastig den ersten morgendlichen Auf-zur-Arbeit-Kaffee zu trinken, startet man schön relaxt in den Tag. Die Vorfreude auf die anstehenden Touren sorgen für doppelten Genuss. Was sich von Beginn an als echter Bringer herausstellt, ist die JOKER CARD. Die unbegrenzte Nutzung der vier Seilbahnen schont das Budget und man hat Zugang zum 400 Kilometer langen Wege- & Trailnetz. Besagte Karte also eingepackt und bei der Kohlmaisbahn der anfängerfreundliche Monti-Trail (ehem. Milka Line) in Angriff genommen. Es geht durchaus rasant dahin, man gewöhnt sich dank der simplen Streckenführung jedoch schnell an Untergrund und die Eigenheiten des Trails und der Berge im Allgemeinen.

 

Das macht Lust auf mehr. Also ab auf die Blue Line am Reiterkogel. Auch hier braucht es nicht viel, um die Strecke genießen zu können. Es gibt einfache Steilkurven, kleine Sprünge, flache Northshore-Elemente sowie weite Tables, die Anfänger auch problemlos überrollen können. Ich mache Pause, um kurz innezuhalten und den tollen Ausblick auf Saalbach Hinterglemm zu genießen. Die Freude wird nur kurz getrübt, als bei der Weiterfahrt meine Kette reißt. Macht aber nix, im Shop am Fuße des Trails eine neue gecheckt und direkt bei der Servicestätte aufgezogen. Nach den folgenden zwei Abfahrten holt uns der Hunger ein. Wir gönnen uns eine leckere Jause auf einer der umliegenden Almen. Trail-Action gepaart mit Almidylle, das macht Laune.

 

Die Nachmittagssonne brennt auf meiner Haut, der Schweiß in den Handschuhen und unterm Helm signalisieren mir: eine Abkühlung muss her! Per Bike also zum Käpt’n Hook Erlebnisfreibad. Dank der JOKER CARD mit all ihren Inklusivleistungen bleibt auch hier die Geldbörse unberührt. Am Abend gibt’s dann ein leckeres Steak, man gönnt sich ja sonst nichts. Gut satt, machen wir uns auf, um die verschiedenen Bars im Ort abzugrasen. Schnell kommt man ins Gespräch mit Gleichgesinnten – nützliche Tipps, was man am folgenden Tag ausprobieren könnte, natürlich inklusive. Mit funkelnden Augen erzählt mir ein Local vom legendären Hacklberg Trail. Der steht auf der morgigen To-do-List ganz oben, das ist gewiss!

Tag 3

Zum Einfahren fällt unsere Wahl noch einmal auf die Blue Line von gestern. Bei der nächsten Bergfahrt juckt es mich in den Fingern und so biegen wir dann erstmals zur Pro Line ab. Hier lässt es sich super an der eigenen Technik feilen und man kann Speed aufnehmen – heizen ohne Ende, Adrenalin pur. Der integrierte Evil Eye Trail ist eine Spielwiese für geübte Freerider. Wellen, Step-ups und -downs, Steilkurven sowie verschiedene Drops laden zum Stylen ein.

 

Nach einer leichten Kost zu Mittag nehmen wir uns das Tageshighlight vor: den Hacklberg Trail. Fazit: Das Prädikat „legendär“ hat er sich redlich verdient! Superflowig, viel Airtime und Variantenreichtum sorgen für einen wahren Adrenalinrausch. Zeit für ein paar lässige Erinnerungsfotos muss bei dieser atemberaubenden Kulisse natürlich auch sein. Das glaubt uns sonst ja keiner! Am Ende des Tages sehne ich mich nach verdienter Entspannung: Im Wellnessbereich des Hotels lasse ich es mir mit meiner Freundin gut gehen. Dabei lassen wir den Tag sowie die tollen Eindrücke noch einmal Revue passieren. Der Rest des Trupps zieht mit den Bikes noch um die Häuser, statten den Pumptracks am Wieserauberg und an der Reiterkogel Talstation einen kurzen Besuch ab und genehmigen sich noch den ein oder anderen Absacker an der Hotelbar.

Tag 4

Relaxen macht Sinn! Meine tags zuvor so beanspruchten Muskeln sind wieder geschmeidig und einsatzbereit. Gefrühstückt haben wir wie die Könige, die Akkus sind voll. Auf geht’s zum Zwölferkogel. Die Z-Line dient als Aufwärmprogramm und zum Lockerwerden. Dann geht es zur anspruchsvollen X-Line am Schattberg. Zwei Testruns sind auf jeden Fall nötig, um sich den Verlauf, Schlüsselstellen und die Besonderheiten der sechs Kilometer langen Freeride-Strecke einzuprägen. Es geht über Wiesen-, Stein- und Waldböden mit vielen Sprüngen, Anliegern und kniffligen Wurzel- und Technikpassagen.

 

Zum krönenden Abschluss geht’s für mich und meine Freundin noch einmal hinüber zum Hacklberg Trail. Die Kollegen probieren sich dieses Mal am berüchtigten Bergstadl Trail, der es wirklich in sich hat. Der ein oder andere Abflug in die Botanik gehört hier schon fast zum guten Ton. Auf einer der Hütten am Ende der Trails kehren wir gemeinsam zum Sundowner mit einem wohlverdienten After-Ride-Drink ein. Auf der gemütlichen Sonnenterrasse lässt es sich dabei besonders gut aushalten.  Was einem hier positiv auffällt, das ist das gute Miteinander von Wanderern und Bikern. Man nimmt aufeinander Rücksicht und tauscht auch mal Erfahrungen aus. Alles steht hier im Zeichen des „Fair Play“. 

Tag 5

Heute wird der Allerwerteste geschont und das Bike im Radkeller gelassen. Das Frühstück fällt noch gemütlicher aus als sonst. Eigentlich wäre heute ein Ausflug zum Zeller See auf dem Programm gestanden. Da das Wetter fürs Baden aber nicht richtig taugt, geht es in den Hochseilgarten – Europas größter seiner Art, wohlgemerkt! Direkt daneben findet man die Golden Gate Bridge der Alpen mitsamt dem angeschlossenen Baumzipfelweg. Die unterschiedlichen Parcours, gepaart mit der einzigartigen Landschaft, machen richtig Laune und sorgen auch für den perfekten Ausgleich.

 

Den chilligen Tag lassen wir mit einer gemütlichen Einkehr ausklingen. Auf dem Programm stehen wieder Spezialitäten aus der Region. Auch Hochprozentiges genehmigen wir uns heute: „Ein Schnapserl in Ehren kann einem keiner verwehren“, sagt man hier so schön. Zu Bett gegangen wird mal etwas früher. So schön die vergangenen Bike-Tage auch waren, so sehr machen sie sich bemerkbar. Vor allem steht morgen auch die nächste große Challenge am Programm.

Tag 6

Voll motiviert starten wir in den vorletzten Tag unseres Bike-Urlaubs. Heute wird die BIG-5 Bike Challenge in Angriff genommen. Pünktlich um 9:00 Uhr machen wir uns auf, immerhin gilt es heute 5.000 Höhenmeter zu absolvieren. Zur Beruhigung – nur 500 Höhenmeter muss man dabei aus eigener Kraft bewältigen, der Rest wird mit den Seilbahnen zurückgelegt. Apropos: Auf der Tour nimmt man nicht nur die vier Bahnen in Saalbach Hinterglemm zu Hilfe, sondern auch jene im benachbarten Leogang mitsamt dem tollen Bikepark. Ergo: Fünf Berge, fünf Bahnen, über 5.000 Höhenmeter sowie unzählige Eindrücke gepaart mit einem maximalen Bike-Vergnügen.

 

Wir sind nochmals auf den besten Trails der Region unterwegs und haben noch Zeit, die eine oder andere Extrarunde einzubauen. Unsere Wahl fiel auf den Schattberg mit der X-Line und den satten 1.000 Höhenmetern von der Berg- bis zur Talstation der Seilbahn. Auf big-5.at kann man die ganze Tour virtuell noch mal Revue passieren lassen. Eine Erwähnung wert: Jeder von uns hat heute mit dem Bike rund 65 Kilometer zurückgelegt. Das kann sich durchaus sehen lassen!

Tag 7

Schweren Herzens, aber um viele unvergessliche Erlebnisse reicher, genehmigen wir unser letztes Frühstück und packen unsere Siebensachen, denn die Heimreise steht vor der Türe. Aber: Hat man die JOKER CARD so gewählt, dass sie am Abreisetag noch gültig ist, steht einem noch ein ganzer Tag voller Bike-Genuss oder anderen Freizeitaktivitäten bevor, bis es endgültig heißt die Koffer im Auto zu verstauen und die viel zu frühe Heimreise anzutreten. Eines ist aber gewiss: In den vergangenen sieben Tagen haben wir gerade einmal die liftnahen Trails abgefahren. Dabei gibt es noch so viele weitere Mountainbike- und Enduro-Strecken, vor allem auch gebietsübergreifende Touren nach Leogang oder Fieberbrunn. Es gäbe also noch einiges zu erleben. Aber das steht das nächste Mal am Programm, denn eines ist klar: Das war nicht unser letzter Bike-Urlaub, und Saalbach Hinterglemm wird uns bald wiedersehen. Sehr bald!

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